Nachdem die durch die britische Firma Imperial Continental Gas Association (I.C.G.A.) erbauten Gasanstalten in Kreuzberg und Schoeneberg die Grenzen ihrer Leistungsfaehigkeit erreicht hatten, wurde in Mariendorf im Jahre 1902 ein neues Gaswerk auf einem 780.000 m2 groszen Gelaende in Betrieb genommen. Das zentral gelegene Gelaende am Teltowkanal und die Naehe der Berlin-Dresdner Eisenbahn boten die Moeglichkeit einer direkten Anbindung der Werkbahn an den Bahnhof Marienfelde. Im Gaswerk selbst entstand ein dreigleisiger Gueterbahnhof, der parallel zur Berlin-Dresdner Bahn lag.

Auch der Bahnhof Marienfelde wurde mit drei Aufstellgleisen gebaut, um die seinerzeit ueblichen 120 Achsen eines Kohlenzuges ohne Umrangieren in das Gaswerk befoerdern zu koennen. Zusaetzlich wurde auf dem Gaswerkgelaende selbst ein 600 mm-Schmalspurgleis fuer Handloren zum Abtransport des Kokses zum Hafen gebaut. Aufgrund der Erweiterungen auf dem Gelaende und der Personalknappheit im Ersten Weltkrieg wurden von der Firma Orenstein & Koppel in den Jahren 1915 und 1916 zwei 600mm Schmalspurlokomotiven erworben.

Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg wurde die I.C.G.A. liquidiert und die Deutsche Gasgesellschaft AG gegruendet. Die Deutsche Continentale Gasgesellschaft in Dessau (DCGG) und die Kreise Teltow und Niederbarnim hatten die Mehrheit der Aktien. Die Anteile des Kreises Barnim wurden bis 1926 von der Stadt Berlin erworben. Die Firma Mabanaft erbaute 1972 eine Umschlaganlage zwischen der Werksbahn und der Staatsbahn. Im Zusammenhang mit dem Neubau einer Leichtbenzin-Spaltanlage Ende 1979 wurde eine Kesselwagenentlade- anlage in Betrieb genommen.



Aus www.epilog.de - Knotenpunkt des Güterverkehrs: Berlin-Eisenbahnstadt Berlin; Hoppe Medienservice.
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